Gehälter sagen etwas aus über Wertschätzung und über Geringschätzung. In Deutschland verdienen Hundefriseure mehr als Pflegehelfer. Die untere Mittelschicht kommt im Schnitt nur auf 1700 Euro im Monat. Welche Maßstäbe sind für die Beurteilung von “Lohngerechtigkeit” eigentlich angebracht, fragt die “tageszeitung” und zeigt Beispiele, wie viel in welchen Berufen verdient wird.
Erster Mai
Am 1. Mai für »Solidarität – Vielfalt – Gerechtigkeit«
Maiplakat 1956
Am 1. Mai demonstrieren die DGB-Gewerkschaften für soziale Gerechtigkeit und gegen Spaltung. Von der neuen Regierung fordern sie dazu unter anderem die Stärkung von Tarifbindung und Mitbestimmung.
»Solidarität – Vielfalt – Gerechtigkeit«. Unter diesem Motto ruft in diesem Jahr der DGB die Mitglieder der Gewerkschaften zum 1. Mai auf.
Die Gewerkschaften fordern von der neuen Großen Koalition, dass sie die politischen Weichen in die richtige Richtung stellt: Solidarität statt Spaltung, so wie es im Koalitionsvertrag vereinbart ist. Und mehr soziale Gerechtigkeit.
Das bedeutet: Unsichere, prekäre Arbeit und Niedriglöhne müssen eingedämmt, Tarifbindung und Mitbestimmung gesetzlich gestärkt werden. Die Transformation der Wirtschaft und die Digitalisierung dürfen nicht zulasten der Beschäftigten gehen.
Arbeit soll besser mit Familie und Pflege vereinbar sein. Und Frauen dürfen nicht länger benachteiligt werden. Dazu fordern die Gewerkschaften Arbeitszeiten, die zum Leben passen, mit mehr Selbstbestimmung für die Beschäftigten – was die IG Metall ja bereits in der Metall-Tarifrunde zum gesellschaftlichen Thema gemacht hat.
Zudem soll das Steuersystem gerechter werden und die Handlungsfähigkeit des Sozialstaats sichern, für Investitionen in die öffentliche Infrastruktur, Bildung und bezahlbare Wohnungen.
Solidarität und Vielfalt heißt auch: Rechtspopulisten dürfen nicht länger einen Keil in die Gesellschaft treiben.
Was die Arbeitslosigkeit kostet
Lange ohne Job
Was ist eigentlich Fachkräftemangel?
Regelmäßig beschwören Arbeitgeber einen Mangel an Fachkräften herauf. So warnte das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft bereits vor zehn Jahren vor einem dramatischen Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren mit milliardenschweren Folgen für das Wirtschaftswachstum. So wenig diese Vorhersage eintraf, so wenig treffen die aktuellen Klagen der Arbeitgeber zu.
Zu den Klagen der Arbeitgeber passt weder die Lage auf dem Arbeitsmarkt – 760000 offenen Stellen stehen knapp 2,4 Millionen Menschen ohne Arbeit gegenüber – noch ihr eigenes Aus- und Weiterbildungsangebot. Bildete 2007 noch fast jeder vierte Betrieb aus, war es 2015 nur noch jeder fünfte.
Die IG Metall erwartet auch in Zukunft keinen flächendeckenden Fachkräftemangel. Wenn Arbeitgeber aber Fachkräfte sichern wollen, werden sie mit Jammern nicht weit kommen. Stattdessen sollten sie in Aus- und Weiterbildung investieren und Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen bieten.
Statt längere Arbeitszeiten zu fordern, sollten sie dafür sorgen, dass Arbeit nicht krank macht und Menschen überhaupt bis zur Rente gesund bleiben. Mit Arbeitszeiten, die in die Abendstunden und Wochenenden ausufern, bringen sich Arbeitgeber selbst um gut qualifizierte Fachkräfte. Nämlich um jene Menschen, die Kinder betreuen oder ältere Menschen pflegen.
Das Wort zum Wochenende
Vertrauen zu gewinnen dauert Jahre, es zu verlieren Sekunden.
Spruch aus Deutschland
Gehälterungleichheit nimmt zu
Zwei Jahre müssten Beschäftigte arbeiten, damit sie so viel verdienen, wie die Konzernbosse in den vier Tagen des Weltwirtschaftsforums in Davos.
Globale Ungleichheit: 42 haben so viel wie 3,7 Milliarden.
Im noblen Schweizer Wintersportort Davos trifft sich derzeit die globale Elite, um drängende wirtschaftliche, politische und soziale Fragen zu diskutieren. Ein Thema, das dabei dringend auf die Agenda gehört, ist die wachsende globale Ungleichheit. mehr…
Speiseplan KW 15
Krank durch Arbeit
Erkrankungen von Knochen, Muskeln oder Gelenken gehören zu den häufigsten Berufskrankheiten.
IG Metall liegt bei den Betriebsratswahlen voll auf Kurs
Bei den laufenden Betriebsratswahlen hat die IG Metall ihre starke Position dank ihrer erfolgreichen Politik in den Betrieben bislang festigen können. Die groß angekündigten Attacken von Rechtspopulisten sind weitestgehend verpufft: Sie konnten bislang lediglich 19 der über 78 000 Betriebsratsmandate holen.
Speiseplan KW 14
Duale Berufsausbildung weiterhin attraktiv
Tarifergebnis bei Holz und Kunststoff
Holz- und Kunststoff: 4 Prozent Plus und überproportional mehr für Azubis.
Die Holz- und Kunststoffbeschäftigten in Baden-Württemberg bekommen mehr Geld: Ihre Löhne und Gehälter steigen ab Mai 2018 um 4 Prozent. Für die Monate Januar, Februar, März und April gibt es zweimal je 150 Euro. Auf dieses Ergebnis haben sich IG Metall und Arbeitgeber nach langen Verhandlungen in Böblingen geeinigt.
Das Wort zu Ostern
Wer den “stillen Freitag” und den Ostertag nicht hat,
der hat keinen guten Tag im Jahr.
Martin Luther
Arbeitsmarkt: Neuer Beschäftigungsrekord
Ein Ende des deutschen Jobwunders ist nicht in Sicht: Nach seinem Beschäftigungsbarometer erwartet das Münchener Ifo-Institut, dass die Zahl der Erwerbstätigen im nächsten Jahr weiter zulegen wird, meldet das “Handelsblatt”. Das Barometer stützt sich auf rund 9500 befragte Unternehmen zu ihren Beschäftigungsabsichten und ist im Dezember auf den Rekordwert von 113,5 Punkten gestiegen. Vor allem die Nachfrage der Industrie befeuert den Arbeitsmarkt.