Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen auf nie dagewesene 0,05 % gesenkt. Banken, die ihr Geld lieber bei der EZB parken, anstatt es weiter zu verleihen, müssen mit höheren Strafzinsen rechnen. Außerdem kündigte EZB-Chef Mario Draghi an, Banken im großen Stil verbriefte Kredite und Pfandbriefe abzukaufen – im Gespräch ist ein Umfang von 800 Milliarden Euro. Die EZB kämpft mit ihrer lockeren Geldpolitik gegen die Gefahr sinkender Preise: Die Preissteigerungsrate in der Eurozone fällt seit Monaten und betrug im August nur noch 0,3 % (siehe Grafik). Die EZB strebt aber eine Inflation von „unter, aber nahe bei 2 %“ an. Steigen die Preise langsamer, wird die Gefahr einer „Deflationsspirale“ zu groß: Wenn Preise fallen, sind Investitionen von heute bereits morgen weniger wert. Gleichzeitig steigt der Wert bestehender Schulden, die Schuldenlast nimmt zu. Insgesamt sinkt der Anreiz für kreditfinanzierte Investitionen und Ausgaben, die Konjunktur flaut ab, was die Preissteigerung weiter bremst. weiterlesen….