Am Donnerstag Abend kündigte US-Präsident Trump Import-Zölle in Höhe von 25% auf Stahl und 10% auf Aluminium an. Damit wird der amerikanische Markt abgeschottet. Welche Konsequenzen dies konkret für Unternehmen und Arbeitnehmer haben wird ist noch nicht klar. Betrachtet man allerdings die Fakten, so wird deutlich dass diese Maßnahme die Arbeitsplätze in der Stahlindustrie nicht sicherer machen wird.
Zwei Probleme tragen dazu bei. Zum einen die ausfallenden Exporte in die USA mit einer Million Tonnen Stahl pro Jahr. Im Aluminiumbereich sind die USA größter europäischer Exportmarkt für Aluminiumwalzprodukte. Die noch viel größere Gefahr ist, dass sich Handelsströme verändern werden. Die weltweiten Stahl- und Aluminiumexporte in die USA werden sich andere Absatzmärkte suchen. Importe in die EU steigen schon seit Jahren, diese Dynamik wird nun zunehmen.
EU und WTO sind nun aufgefordert zu handeln. Mit dieser Maßnahme verstoßen die USA gegen WTO-Regeln. Auch die EU ist aufgefordert zu handeln. Jedoch ist fraglich ob Handelsbeschränkungen auf Whiskey und Motorräder die richtigen Maßnahmen sind.
Auch andere Industriezweige weisen darauf hin, dass dies erhebliche Auswirkungen auf sie haben wird. Die Stahlindustrie und auch die Aluminiumindustrie sind Grundstoffindustrien und somit Lieferant für die weiterverarbeitende Industrie wie den Automobilbau oder den Maschinen- und Anlagenbau.
Trump hat diese Maßnahmen auf der Grundlage von Section232 angekündigt. Zum Schutz der nationalen Sicherheit. Dies macht noch einmal deutlich, dass hier mit völliger Willkür vorgegangen wird. Stahl- und Aluminiumimporte gefährden nicht die nationale Sicherheit. Es geht ausschließlich um Protektionismus. mehr…
Heiko Reese IG-Metall Zweigbüro